Vorgeschichte

Wir sind Oliver (geboren 1972) und Nina (geboren 1973) und wir leben in Hannover. Unsere Tochter M. wurde im August 2005 geboren. Sie ist unser Wunschkind.

Oliver ist blind und Nina sehbehindert, aber wir sind beide sehr selbständig und mobil.

M. kam mit 2300 g Körpergewicht, 45 cm Körperlänge und einem Kopfumfang von 34 cm per Kaiserschnitt zur Welt. Ihre ABGAR-Test-Werte waren 10 / 10 / 10 und sie war kerngesund. Sie konnte am Anfang noch nicht gut hören, weil noch Käseschmiere in den Ohren war. Drei weitere Hörtests sollten folgen, ohne ein positives Ergebnis zu bringen. Nach der Geburt konnte M. ihre Körpertemperatur nicht so gut selbst regulieren. Für wenige Stunden lag sie daher im Inkubator und danach hatte sie noch für kurze Zeit ein Wärmebettchen und kurz darauf bekam sie ein Babybettchen, weil sich ihre Körpertemperatur nun ohne Hilfe selbst regulierte.

Eine Woche nach der Geburt konnten wir das Krankenhaus verlassen, obwohl M. noch keine 2500 g wog. M. war wohlauf und entwickelte sich sehr gut und sie kamen zu dem Schluss, dass wir trotz unserer Sehbehinderung gut zurechtkamen.

Wir waren bis zum “Tag X” mehrmals beim Kinderarzt. Unter Anderem fand die U3 und U4 bei ihm statt und M. war bei beiden Untersuchungen als topfit und gesund bezeichnet worden. Außerdem waren wir wegen ihrer Blähungen bei unserem Kinderarzt. Er verschrieb Sab-Simplex, das half sehr gut und die Blähungen verschwanden.

Am 02.10.05 nachts bekam unsere kleine Maus dann einen Magen-Darm-Infekt. Weil am 03.10.05 kein Arzt Dienst hatte (Feiertag), fuhren wir mit M. ins Kinderkrankenhaus, wo sie dann den Magen-Darm-Infekt feststellten. Da M. gestillt wurde, bekam sie keine Medizin dagegen.

Nachdem unser Kind den Magen-Darm-Infekt ganz überstanden hatte, hat sie insgesamt 130 g abgenommen. Wir waren alle paar Tage zum Kinderarzt, das Kind zu wiegen, bis es gesund war, weil wir in Sorge waren, dass unser Kind durch den Infekt zu viel abnehmen könnte, zumal M. von Geburt an ein sehr zartes Kind war.

Am 12.10.05 stellten wir unsere Tochter dann wie vom Kinderarzt angewiesen beim Orthopäden vor. Er sollte noch mal nachsehen, ob die Hüfte weiterhin gesund geblieben ist. (Alles in Ordnung.) Bei der Gelegenheit zeigten wir dem Orthopäden zwei Knubbel, die wir rechts und links an den Rippen ertastet hatten, aber der Arzt meinte, dass das nichts Krankhaftes ist.

Am 18.10.2005 war die U4 und M. war gesund. Sie hat sich vom Magen-Darm-Infekt gut erholt und auch gut zugenommen. Daher begann der Kinderarzt dann auch das Impfen. M. bekam am 18.10.2005 Prevenar und die Sechsfach-Impfkombi von Infanrix Hexa.

18.10.05: Nach Impfung müde und wenig hungrig. Temperaturschwankungen zwischen 35 °C und 38.5 °C.
19.10.05: Beim Stillen bog sich M. nach hinten durch und brauchte erheblich länger, um so viel zu trinken, dass sie satt war. Temperatur schwankte wie am Vortag.
20.10.05: morgens quälte sich unser Kind mit Blähungen. Ein Tee sorgte dann für
Besserung. Nach einer Weile, die M. schlief, wachte sie unvermittelt auf und
schrie ungewohnt laut. Wir trösteten sie, aber sie beruhigte sich erst nach ca. 30 Minuten.
Am Nachmittag konnten wir, weil M. schlief, den vierten Hörtest machen und
sie hörte scheinbar schlechter als bei den drei vorangegangenen Tests.
Abends trank sie wie gewohnt, erbrach aber nach wenigen Minuten die
komplette Mahlzeit und auch das Nachfüttern half nicht, weil sie nichts bei sich
behielt. Weil uns M.s Zustand Angst machte, fuhren wir ins Krankenhaus,
weil es mittlerweile Abend war.

Im Krankenhaus: Als wir dort ankamen, fiel uns auf, dass unsere Kleine extrem schielte und sie wirkte auf uns kaum ansprechbar. Im Arztzimmer beim Entkleiden erbrach sich M. erneut. Der Kinderarzt bemerkte das Schielen und dass die Fontanelle nach außen gewölbt war. Der Notbereitschaftsarzt meinte aber, dass wir mit unseren Sorgen um M.s Trinkverhalten eine Trinkhemmung bei ihr auslösen würden. Sie solle noch einmal zum Stillen angelegt werden. Behielte sie das Essen diesmal bei sich, können wir nach Hause fahren. Wir sagten dem Arzt, dass wir nicht glauben, dass das funktionieren wird und wurden als Pessimisten hingestellt. Und wie gesagt: M. behielt in der Tat nichts bei sich und erbrach weiter alle paar Minuten. 

Auf unser Verlangen hin wurde M. stationär aufgenommen… (Siehe “Der Fall”)